Polen "So zärtlich ist Masuren.....

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Sa. 30.05.2009
Am Abend, so gegen 20:00 Uhr erreichte ich das Hotel Radisson SAS in Warschau. Ein gutes Hotel mit einem sehr schönem Zimmer und Frühstücksbüfett.
Unsere Reisegruppe 14 Personen sammelte sich zum Abendessen. Wir machten uns bekannt und unser Reiseleiter Konrad Ziolkowski (Geologe) stellte sich vor.
So. 31.05.2009
Am anderen Tag stieg ein junger Reiseleiter in unseren Bus, der uns durch die Stadt Warschau führte. Warschau ist eine interessante, saubere und geschichtsträchtige Stadt.
Wir stiegen aus dem Bus und gingen zum Sachsenpark, wo wir die Wachablösung der Garde am Denkmal des unbekannten Soldaten beobachten konnten.
Wir gingen am alten Theater vorbei, welches die größte Bühne Europas besitzt. Vor dem Theater ist ein Gebäude vom Architekten Forster ( er baute die Kuppel auf dem Reichstag) errichtet worden. Der Kulturpalast mit dem großen Turm gab uns immer eine Orientierung. Natürlich besuchten wir auch das jüdische Denkmal zur Erinnerung an dem Aufstand im Warschauer Ghetto am 13.04.1943 - wo Willi Brandt seinen Kniefall machte -
Die Altstadt Warschaus ist sehenswert.
Sie steht unter UNESCO Denkmalschutz . Sie wurde nach dem Krieg komplett wieder aufgebaut. Das Schloss mit der Stadtmauer, die Kirchen, die Königsstraße ( die sonntags zur Fußgängerzone wird), Geburthaus von Madame Curie, uns wurde von INGRAM (der geknackte Code im 2. Weltkrieg) erzählt, das Haus wurde uns gezeigt, wo Marcel Reich Ranitzski wärend des Krieges gearbeitet hatte.
Nach der Stadtbesichtigung fuhren wir vier Stunden mit dem Bus in die Masuren nach Wilkasy bei Gizycko in die Pension Yaga, wo wir dann bis Donnerstag blieben. Eine gute Unterkunft mit sehr gutem Essen ( jeden Tag vier Gänge Menü). Von dort starteten wir unsere Ausflüge mit dem Fahrrad oder Kleinbus.
Mo. 01.06.2009
Wir starteten zur Busfahrt nach Rosengarten, wanderten von dort nach Steinort und besichtigten das alte verfallene Gut des Grafen Lehndorff, der im 2. Weltkrieg als Widerstandskämpfer in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Heute gehört das Gut einer amerikanischen Firma, die ein Hotel - irgendwann - errichten möchte. In Steinort stiegen wir im Hafen aufs Schiff und fuhren zwei Stunden bis nach Gizycko. Wir fuhren über den Dargeinen und Dobensee und umrundeten die Kormuran Insel. Es wurde uns ein sehr gut zubereiteter Zander vom Kapitän serviert. Wir hatten das Schiff für uns alleine. Apfelsaft mit Wotka schmeckt herrlich!
Von Gizycko Hafen wanderten wir am See entlang bis zur Pension Yaga in Wilcasy. Es war ein herrlicher Tag.
Die. 02.06.2009
Fahrradtour zur Wolfsschanze nach Görlitz (Giertoz) stand auf dem Programm. Dort hatten wir eine sehr gute Führung. Die Nazis hatten nach der Kapitulation alle Bunker versucht zu sprengen. Sie waren teilweise 8 m dick, so dass sie manchmal nur in sich zusammenfielen.
Der Sohn vom Graf von Staufenberg ließ im Jahre 2004 einen Gedenkstein neben der ehem. Baracke errichten. Die Baracke bestand nicht nur aus Holz ( so wie es ursprünglich immer gesagt wird), sondern war mit einem Betonmantel (Haus) umgeben.

Von der Wolfsschanze fuhren wir mit einem Kleinbus zur Hl. Linde - einer barocken Klosterkirche - aus dem 13. Jahrhundert nach Schwarzstein ( Gzerniki). Dort hatten wir eine Führung in der Klosterkirche mit einem 1/4 Std. Orgelkonzert.
Dann ging es weiter ins Ermland nach Rössel ( Rezel) zur Deutschen Kreuzritterorden Burg. Dort stiegen wir die Stufen bis hoch oben in den Turm und schauten bei strahlendem Sonnenschein weit ins Land hinein. Ein schöner Blick auf das Rathaus und Kirche von Rössel und in den Innenhof der Burg, wo einige Teilnehmer unserer Gruppe sich ein Bierchen genehmigten.
Unterwegs - irgendwo - machten wir mit den Fahrrädern bei einem Bauerncafe halt. Dort war der Tisch mit leckerem Kuchen gedeckt. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir diese Kaffeerunde.
Es war ein wunderbarer Tag mit vielen Eindrücken.
Mitt. 03.06.2009
Busfahrt bis nach Lesny Zakafek und von dort ging es zu Fuß mit einem Förster durch die Borker Heide (Rothebuder Forst) Es goss an diesem Tage, aber das vermieste nicht unsere Stimmung. Wir wanderten bis zum Forsthaus, dort hatte seine Frau schon für uns Bigos, Kaffee und Kuchen angerichtet. Von dort ging es dann wieder mit dem Bus zum Fluß Struga. Dort paddelten wir mit drei knallroten Kajaks. Es hatten sich nur sechs Personen bei Regen bereit erklärt zu rudern. Es erwartete uns ein Dschungel. Wir fuhren durch eine wildromanische Landschaft. Plötzlich lag ein Baumstamm vor uns quer im Wasser. Mit viel Anlauf nahmen wir die Hürde - fast - . Unser Boot (Gisela und mein) blieb oben auf dem Stamm hängen, aber Konrad unser Reiseleiter half uns wieder hinunter.
Ich muss sagen, es war die schönste Paddeltour von dreien. Von dort ging es über Wydminnen nach Wilcasy zurück. Es war wieder ein ereignisreicher Tag-
Do. 04.06.2009
Heute stand nichts auf dem Programm und jeder konnte den Tag nach eigenen Wünschen gestalten. Ich nahm mir mein Fahrrad und fuhr nach Gizycko und besichtigte die Festung Boyen. Die Festung liegt in einer herrlichen waldreichen Umgebung. Anschl. fuhr ich bei strahlendem Sonnenschein immer am Kanal entlang. Dann hatte ich Glück und konnte die Drehung der Brücke in Gizycko miterleben. Die Brücke wird noch von Hand gedreht, damit Schiffe diese Stelle passieren können.
Frei. 05.06.2009
Fahrradtour nach Pisz (45 Km) Fahrräder und Koffer wurden mit einem Kleinbus ins Hotel Joseph Conrad gebracht. Das Hotel liegt direkt am Roschsee. Die Zimmer sind sauber und nett eingerichtet. Das Abendessen bestand auch wieder aus einem 4 Gänge Menü. Die Stadt Pisz hat nicht so viel zu bieten. Das Restaurant hinter dem Rathaus in Pisz muss man besucht haben und den "berühmten" Apfelkuchen der Stadt gekostet haben, mh, mh, lecker!
An diesem Tag ging es mit dem Fahrrad Richtung Mikolajki. Mikolaji eine aufstrebende, touristische Stadt. Bernsteinketten und Ringe wurden zum Verkauf angeboten. Kleine Restaurants im Hafen luden zum Essen ein. Wir aßen dort Piroggen mit Lachs und Spinat, Gemüse oder Fleisch gefüllt. Sie schmeckten hervorragend und auch der Preis war in Ordung.
In Mikolajki bestiegen wir ein Schiff ( was sehr überfüllt war) und fuhren bis nach Sulza Guzianka. Die Fahrt dauerte zwei Stunden. Es regnete sehr heftig, so dass wir die Schifffahrt nicht auf Deck geniessen konnten. Am Ende, der etwas ermüdeten Schifffahrt wartete schon unser kleiner Bus, der uns nach Pisz zurück brachte.
Sa. 06.06.2009
Nach dem Frühstück ging es mit dem Kleinbus nach Zdory (ein Storchendorf). Fast auf jedem Schornstein und Telegrafenmast tronte ein Storchennest mit Storchenkindern.
Von dort wanderten wir zur Halbinsel Ostrow, durch Wald und Wiesen bei herrlichen warmen Temperaturen. und zurück zum Hotel. Dort fuhr ich mit dem Fahrrad noch einmal nach Pisz zum Supermarkt um mich mit Proviant für den nächsten Tag einzudecken.
Mo. 07.06.2009
Nach dem Frühstück ging es zum Roschsee, der hinter dem Hotel liegt. Dort wurden bei nicht so schönem Wetter die Kajakboote ins Wasser gelassen. Die Kajaktour war eine feuchte Fahrt und nicht so spektakulär wie die erste Kajaktour. Wir fuhren 14 km über die nicht so romatische Pisa. Drei Teilnehmer nahmen an dieser Tour nicht teil.
Nach dieser Anstrengung hatte ich mir einen Apfelkuchen in Pisz verdient.
Die. 08.06.2009
Heute war wieder ein freier Tag. Den nutzte ich, um durch die Johannisburger Heide zu fahren. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich durch den Wald und ab und zu hüpfte ein Reh ganz in der Nähe an mir vorbei. Die Stille konnte ich spüren.
Am Abend gab uns Jürgen ein kleines Gitarrenkonzert auf seiner mitgebrachten Hausgitarre im Konferenzsaal des Hotels. Die Darbietung war eine Bereicherung für diese Reise.
Abends dichteten wir Frauen mit viel Gelächter für Konrad ein Abschiedsgedicht.
Mitt., 09.06.2009
Heute war wieder Fahrradtour angesagt. Leider ging dem Rudi die Luft aus dem Reifen, so dass wir notgedrungen eine Pause vor dem Supermarkt einlegen mussten. Mit Hilfe von Konrad und Lothar wurde der Reifen wieder geflickt und ab ging die wunderschöne Tour zum Fluss Krutynia. Wieder fuhren wir durch eine herrliche Landschaft bis zur Klosterkirche der Altgläubigen (eine Abspaltung von der orthodoxen Kirche) Eine schwarz gekleidete Nonne (Burka mässig) zeigte uns die orthodoxe Kirche. Die Männer mussten draußen bleiben. Weiter ging die Fahrt zum nächsten Kloster der Altgläubigen. Dort lebte keine Nonne mehr, sie waren alle verstorben und lagen auf dem kleinen angrenzenden Friedhof begraben.
Der Tisch zum Abendessen war sehr liebevoll mit Rosenblättern geschmückt und es gab, wie jeden Abend wieder ein gutes Essen. Nach dem Essen ging es ans Lagerfeuer. Bei Wodka, Wein und Bier und wunderschönen Weisen, die ein Akkordeonspieler uns darbrachte verbrachten wir den letzten Abend in fröhlicher Runde. Wir bedankten uns bei Konrad für seine hervorragende Leitung und für die schönen Tage mit einem kleinen Geschenk. Die Mücken waren an diesem Abend sehr lästig und der Regen kam dann auch noch ganz plötzlich, aber Konrad besorgte einen großen Schirm vorunter wir alle Platz fanden. Mit ein wenig Trauer verabschiedeten wir uns alle von Konrad und den Mausuren.

Hier an dieser Stelle bedanke mich noch einmal bei Konrad für seine gute Leitung mit dieser wunderbaren Gruppe.

Mitt.10.06.2009
Am anderen Morgen nach dem Frühstück fuhr uns ein Bus nach Warschau zum Bahnhof, wo Konrad die Gruppe bis auf den Bahnsteig begleitete. Er passte auf die Koffer auf, so dass wir alle noch die letzten Zlotys ausgeben konnten. Ich fuhr mit dem Taxi zum Flughafen, wo mein Flieger um 15:40 Uhr wieder nach Köln flog. Diesmal klappte der Flug reibungslos.
MASUREN IST EINE REISE WERT!